Diskussion: Wahlbeteiligung erhöhen – AfD entzaubern
Nun haben wir also den Salat. Sowohl in Brandenburg wie auch in Thüringen hat es die AfD geschafft, die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken. Damit ist diese Partei jetzt in drei Landesparlamenten und im EU-Parlament vertreten. Anhänger der AfD werden diese Entwicklung natürlich begrüßen, für viele andere, wie auch für mich, ist es aber erschreckend.
Und auch die Wahlbeteiligung war bei beiden Wahlen erschreckend gering. Sicher werden nie 100 Prozent der Wahlberechtigten an einer Wahl teilnehmen, aber eine Wahlbeteiligung von unter 70 Prozent sollte aufschrecken. Sie sollte nicht nur aufschrecken, sie sollte die Parteien auch wachrütteln, denn diese geringe Wahlbeteiligung zeigt eindeutig, dass in unserer Demokratie etwas schiefläuft.
Bei einer Wahlbeteiligung, die knapp über 50 Prozent liegt, sollten die Parteien sich nicht über ihre Ergebnisse freuen, sondern sie sollten sich Fragen, warum über 40 Prozent der Wähler sich nicht mehr angesprochen fühlen, warum über 40 Prozent nicht mehr wählen gehen. Und sie sollten sich das nicht nur Fragen, sie sollten auch Antworten darauf finden und diese umsetzen.
Ich möchte deswegen kurz folgende Fragen in den Raum stellen, und freue mich, wenn ihr kurz darauf antworten würdet:
„Wie kann die AfD entzaubert werden und wie werden die Nichtwähler zum Wählen motiviert?“
Eure Antworten könnt ihr als Kommentar hinterlassen, oder ihr schreibt einen eigenen Blogartikel dazu, den ihr dann hier in den Kommentaren verlinken könnt. Vielleicht seid ihr ja auch der Meinung, dass die parlamentarische und repräsentative Demokratie am Ende ist, auch darüber können wir hier gerne diskutieren.
Mehr direkte Demokratie
Meine Antwort auf den zweiten Teil der Frage ist klar. Der Wähler braucht endlich mehr Möglichkeiten, um auf die Politik einzuwirken. Wer Politik vier-fünf Jahre nur passiv konsumieren darf, den kann dann auch relativ schnell die Motivation verloren gehen, sein Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen. Wer aber regelmäßig in politische Entscheidungen einbezogen wird, wer also Politik mitgestalten darf, hat eine höhere Motivation zu wählen, und zwar die Politik, die er aktiv mitgestaltet hat. Das bedeutet aber auch, dass sich Parteien öffnen müssen, dass Mitgestaltung nicht erst dann möglich ist, wenn die Menschen ein Parteibuch besitzen.
Das allein reicht natürlich nicht. Neben der aktiven Teilhabe an der Politik, muss es natürlich auch die Möglichkeit der kostenlosen politischen Bildung geben, welche die Meinungsbildungsprozesse unterstützt. Dies könnte übrigens dann auch schon der Ansatz sein, um die AfD zu entzaubern.
Da es mir hier aber um eure Meinungen geht, soll diese kurze Antwort von mir auch schon reichen. Ich freue mich über eure Ideen und Meinungen und hoffe, dass wir hier oder in euren Blogs in eine rege Diskussion kommen.
Sehr geehrter Poltik Teufel,
genau wie sie kritisiert auch die AfD den Trend, Demokratie nur darauf zu reduzieren, alle 4 Jahre sein Kreuz bei einer Partei zu machen. Ihr Aufruf „Mehr direkte Demokratie“ ist Teil unserer DNA und wir versuchen unser Möglichstes, mit den Mandaten, die wir in den 4 Landtagswahlen und der Europawahl erhielten, mehr direkte Demokratie zu installieren. Leider unter großem Widerstand der Altparteien.
Einzig bei Ihrer These, höhere Wahlbeteiligun