Anti-Kanzlerkandidat Steinbrück und die Vorurteile – Kindergelderhöhung für Alkohol und Zigaretten

Habe ich diese Partei bisher wirklich immer gewählt? Und wenn ja, was habe ich mir dabei gedacht? Die Rede ist von der SPD, oder besser gesagt, von ihrem Kanzlerkandidaten. Wenn nämlich das Zitat von ihm stimmt, dann Frage ich mich ehrlich, ob dieser Kanzlerkandidat noch lange tragbar ist für die SPD.

Auf die Frage, ob das Kindergeld erhöht werden müsse, antwortete Steinbrück demnach: „Schon zehn Euro Erhöhung würden den Staat eine Milliarde kosten. Und man weiß dann auch nicht, wo das Geld hingeht.“ Zehn Euro seien außerdem auch nur „zwei Schachteln Zigaretten, zweieinhalb Bier oder zwei Pinot Grigio“, rechnete Steinbrück vor.

Quelle: Focus Online

So wird er wohl in einem Bericht in der Bild-Zeitung zitiert, und wenn das stimmt, so sollte sich die Partei langsam einen neuen Namen geben – oder alternativ den Kanzlerkandidaten auswechseln.

Ich erwarte tatsächlich mehr von einem Kanzlerkandidaten der SPD. Solche Sprüche darf gerne die CDU/CSU oder die FDP bringen, von denen erwartet man das, nicht aber von der SPD. Die SPD soll eine Partei sein, die sich für die Arbeiter einsetzt und für die Sozialschwachen in dieser Gesellschaft. Mit dieser Aussage setzt er sich aber nicht für die Sozialschwachen ein, sondern unterstellt diesen Menschen, dass sie das Kindergeld für Zigaretten und Alkohol ausgeben. Er verurteilt die einkommensschwachen Menschen also und schiebt sie in eine Schublade.

Klaus Peukert schreibt hier genau das Richtige in seinem Blog. 10,- Euro können eine Menge Geld sein, wenn die Eltern sie zum Beispiel auf einem Sparbuch anlegen. 12X10x18 (12 Monate x 10,- Euro x 18 Jahre) ergeben insgesamt 2160,- Euro. Damit kann das Kind seinen Führerschein machen, oder es könnte einen Teil seines Studiums finanzieren, oder seine erste Wohnung einrichten.
Gerade das Studium ist für viele Kinder aus sozialschwachen Familien schwer zu finanzieren, 2160,- Euro wären da schon mal ein vernünftiger Start, auch wenn es natürlich nicht für das ganze Studium reicht.

Natürlich werden nicht alle Eltern das Geld sparen, weil sie einfach einen zu engen finanziellen Spielraum haben. Oder die 10,- Euro werden vom Hartz4-Satz abgezogen, was bedeutet, dass es gar nicht wirklich zur Verfügung steht.

Andere würden ihren Kindern damit die soziale Teilhabe ermöglichen, soweit das denn möglich ist. Sie könnten damit vielleicht endlich mal Taschengeld zahlen, weil diese 10,- Euro mehr im Monat das endlich hergeben würden. Kurz gesagt, es gibt so viele positive Dinge, die durch diese 10,- Euro ermöglicht werden. Doch all das sieht Steinbrück natürlich nicht. Er rechnet das Geld in Zigaretten um, oder in Alkohol.

So einen Kanzlerkandidaten kann ich nicht wählen, egal wie gut das Programm der SPD sein sollte. Steinbrück vertritt ein Menschenbild, welches ich nicht vertreten kann, und das wird mit Sicherheit nicht nur mir so gehen.

8 thoughts on “Anti-Kanzlerkandidat Steinbrück und die Vorurteile – Kindergelderhöhung für Alkohol und Zigaretten

  1. Nein, solch einen Kanzlerkandidaten werde ich auch nicht unterstützen. Ich hab mir Sarrazins Buch reingezogen, damit ich weiß, wie moderner Sozialdarvinismus aussieht, und bei Steinbrücks Äußerungen ist es mir sauer aufgestoßen.

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