Ungerechtigkeiten gegenüber behinderten Menschen

Dass in Deutschland noch lange nicht alles so ist, wie wir es uns wünschen, ist wohl den meisten klar. Das behinderte Menschen benachteiligt werden auch, aber das es in diesem Ausmaß stattfindet, war mir bisher nicht bewusst.

Sexuelle Übergriffe

„Mehr als die Hälfte der behinderten Frauen haben [..schon..] sexuelle Übergriffe erlebt“, so schreibt es die Zeitung „Neues Deutschland“ in einem Artikel. Das ist schon schlimm genug, doch viel mehr regt mich die Gesetzeslage dazu auf, welche es in Deutschland gibt. So werden sexuelle Nötigungen an Menschen, die sich widersetzen können, die also widerstandsfähig sind, mit einer Mindeststrafe von einem Jahr geahndet.Sexuelle Nötigung an Menschen, die sich nicht widersetzen können, die also widerstandsunfähig sind, wird hingegen nur mit einer Mindeststrafe von einem halben Jahr geahndet. Sexuelle Nötigung an Menschen mit einer Behinderung scheint also nicht so schlimm zu sein, wie bei Menschen ohne Behinderung.

In meinen Augen müssten sexuelle Übergriffe an behinderten Menschen sogar noch strenger geahndet werden, als an Menschen ohne Behinderung. Das Problem ist nämlich, dass sich die Behinderten meist nicht wehren können. Sie müssen widerstandslos etwas über sich ergehen lassen, was sie nicht wollen und die Täter werden dann noch nicht einmal so bestraft, wie bei gleichen Handlungen gegenüber Menschen ohne Behinderung. Eigentlich müsste es so sein, dass diese Menschen durch das Gesetz noch besser geschützt sind und dass der Täter eine höhere Mindeststrafe erwarten muss. Ich frage mich hier, warum das nicht so ist? Warum wird die Selbstbestimmung dieser Menschen nicht genauso geachtet, wie die Selbstbestimmung von Menschen ohne Behinderung – oder um es genauer auszudrücken, wie die Selbstbestimmung von Menschen, die „widerstandsfähig“ sind?

Das Recht auf Bildung

Auch hier besteht eine Diskriminierung, denn das Recht auf freie Schulwahl ist meist nicht gegeben. So werden Behinderte meist in Einrichtungen unterrichtet, die speziell für diese Menschen eingerichtet wurden. Eine Chancengleichheit kann es hier gar nicht geben, da es in diesen Einrichtungen meist keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Schulabschlüssen gibt. Die Förderung der einzelnen Schüler ist also nur eingeschränkt gegeben und somit kann auch nicht jeder den Schulabschluss erreichen, der seinen Fähigkeiten angemessen ist. Den behinderten Kindern und Jugendlichen muss die Chance gegeben werden, trotz ihrer Behinderung dennoch in einer normalen Schule ihren Schulabschluss zu machen. Es müssen also alle auch für diese Menschen alle Schulen offen stehen, sowohl die Hauptschule wie auch das Gymnasium und die Realschule.

Das sind nur zwei Dinge, die mir derzeit übel aufstoßen. Es gibt noch mehr Punkte, welche die Bundesregierung und die Länder unbedingt ändern müssen. Menschen mit Behinderungen müssen endlich dieselben Chancen haben und auch dieselben Rechte.

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