Meinungsschauspieler diskutiert im Internet – Woche 10/2014
Diese Woche war leider nicht viel mit Diskussionen. Ich war ein wenig genervt davon, dass mir ein bestimmter „Politiker“ vorwarf, dass ich mir Argumente nur ausdenke und ich bestimmte Dinge nur unterstelle. Da macht diskutieren natürlich nicht wirklich Spaß, besonders dann nicht, wenn besagter „Politiker“ nicht wirklich diskutieren kann, weil er nie irgendwelche Argumente in die Diskussion einbringt.
Günstiger Wohnraum ist nicht gleich billiger Wohnraum
In der Diskussion, auf die ich oben anspiele, ging es darum, ob 6-8 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter wirklich günstiger Wohnraum ist. Ich verwendete für das Wort „günstig“ das Synonym „billig“, was mir dann den Vorwurf einbrachte, dass ich eben diesem „Politiker“ nur Dinge unterstelle, weil er das nie gesagt hat. Nachdem ich dann extra im Synonym-Wörterbuch gesucht habe, ob „billig“ wirklich kein Synonym für „günstig“ ist, um zu schauen, ob ich ihm wirklich nur etwas unterstellt habe, ging die Diskussion auf Twitter richtig los.
Diese 6-8 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter spielen auf den günstigen Wohnraum an, der durch die Randbebauung des Tempelhofer Feldes entstehen soll. Darüber gibt es in Berlin ja bekanntlich nun einen Volksentscheid und da finde ich es nur ehrlich, wenn man auch darüber diskutiert, ob diese Nettokaltmiete eben wirklich für die Menschen Wohnraum schafft, die sich jetzt schon kaum noch Wohnraum leisten können. Es kommt dann ja oft das Argument, dass dadurch anderer Wohnraum wieder frei wird, aber was nicht erwähnt wird, ist, dass dieser Wohnraum dann meist mit einer Mietpreiserhöhung weiter vermietet wird. Am Ende gibt es also immer noch keinen Wohnraum für Niedriglohn- und Hartz4-Empfänger.
Braucht Europa erst eine neue Generation von Europäern?
In einem Artikel auf „The European“ geht es darum, ob wir in Europa erst eine neue Generation brauchen, um den Nationalismus zu überwinden. Ich finde, das ist eine interessante Frage, über die man sich ruhig einmal Gedanken machen darf.
Meine Meinung dazu ist, dass die EU es verschlafen hat, die Menschen mit ins Boot zu nehmen. Wenn alle Europäer die EU als gemeinsames Projekt gesehen hätten, an dem sie demokratisch mitarbeiten dürfen und in dessen Mittelpunkt der Mensch steht, wäre diese neue Generation nicht nötig. Denn dann wäre die EU schon im Herzen der Menschen angekommen, dann würden sich die meisten tatsächlich als Europäer fühlen und dann würde dieser Nationalismus, der durch die Krise ja wieder stärker aufkommt, überhaupt kein Thema mehr sein.
So ist es aber leider nicht. Im Mittelpunkt der EU steht nicht der Mensch, sondern die Wirtschaft. Die EU wurde nicht durch alle Europäer gestaltet, sondern nur von einigen Politikern und die EU ist noch lange nicht so demokratisch, wie sie es sein sollte. All das sind die Gründe, warum sich die Menschen von der EU bedroht fühlen und warum sie diese noch nicht als Chance begreifen.
Diskussion auf „The European“ – und noch ein zweiter Artikel zum Thema EU
Darf die Bundeswehr an Schulen werben?
Hier bin ich der Meinung, dass die Bundeswehr nicht an Schulen werben sollte. Soldat zu sein ist kein normaler Beruf. Einen Soldaten kann man nicht mit einem Koch oder einem Bäcker vergleichen. Ich bin mir aber bewusst, dass dies eine schwere Diskussion ist, weil es da nur zwei Seiten gibt. Entweder man ist für die Bundeswehr, dann ist man am Ende auch für die Werbung an Schulen, oder man ist gegen die Bundeswehr und somit auch gegen die Werbung. Die Diskussion möchte ich euch aber dennoch nicht vorenthalten.