Die Deutschen sterben aus!
Die Überschrift habe ich schon vor Jahren irgendwo gelesen und ich fand sie irgendwie lustig. Gestern habe ich dann bei Robert Basic einen Artikel gelesen, der bis 2100 einen Schwund von knapp 23 Millionen Bundesbürgern vorhersagt. Bedeutet, von jetzt 80 Millionen werden wir auf etwas mehr als 57 Millionen absinken – zumindest, wenn man der Statistik glauben darf.
Grund dafür ist, dass die Frauen in Deutschland durchschnittlich nur 1,3 Kinder bekommen, 2 Kinder wären aber notwendig, um die Bevölkerungsanzahl konstant zu halten, 2,1 Kinder pro Frau würden ein Bevölkerungswachstum bedeuten. Geht das so weiter, sterben die Deutschen also irgendwann einmal aus. Wirklich?
Zuwanderung als Lösung des Problems…
Ich bezweifle das, auch wenn wir dann vielleicht nicht mehr den typischen Deutschen haben, sondern einen Weltbürger. Dazu müssen sich zwar die Zuwanderungsgesetze ändern, was aber auch passieren wird, sollte es nicht mehr genügend Arbeitskräfte geben. Durch Zuwanderung kann ein Teil des Bevölkerungsschwunds verhindert werden, und ich sehe keinen Grund, warum es diese Zuwanderung nicht geben sollte. In anderen Ländern findet nämlich im gleichen Zeitraum ein Bevölkerungswachstum statt, weswegen es dort auch dazu kommen wird, dass das Wasser knapp wird und es auch schwierig wird, die Bevölkerung zu ernähren, weil nicht genügend fruchtbarer Boden zur Verfügung steht. Damit kann Deutschland dienen, oder sagen wir besser, das Gebiet, auf dem Deutschland liegt.
Änderung der Lebensbedingungen in Deutschland
Außerdem kann sich die Bereitschaft ändern, Kinder zu bekommen. Dazu wird es aber einen Umbau des Systems geben müssen, es wird Kinderfreundlicher werden müssen, Kindererziehung muss als Arbeit anerkannt und auch dementsprechend entlohnt werden, genauso wie die Haushaltsführung. Ebenso müssen die schlechten Zukunftsaussichten beseitigt werden, damit die Frauen in Deutschland mehr als 2 Kinder bekommen.
Kinder dürfen kein Grund mehr sein, dass die Karriere einer Frau ins Stocken gerät. Es muss möglich sein, das Frauen auch dann ihren Lebensstandard halten können, wenn sie Kinder bekommen und diese erziehen, und es muss ebenso möglich sein, dass die Frauen dann wieder in ihren Job kommen, sobald sie dazu wieder bereit sind. Dazu müssen Weiterbildungsangebote geschaffen und finanziert werden, die es den Frauen oder Vätern ermöglichen, sich auch in der Erziehungszeit weiterzubilden. Kurz gesagt, Deutschland muss eine Menge ändern, dann ändert sich auch die Bereitschaft, Kinder zu bekommen.
Dasselbe gilt natürlich auch für Männer, die die Erziehung der Kinder übernehmen. Das ist derzeit zwar noch selten der Fall, aber auch das kann sich ändern, wenn die lächerlichen Rollenmodelle der Geschlechter endlich abgeschafft sind.
Und wenn es doch soweit kommt?
Robert Basic schreibt in seinem Artikel von Problemen, die durch diese Entwicklung entstehen. Jedoch muss es diese nicht geben, wenn zumindest für diesen Fall die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Dass die Menschen, wenn es denn dann nur noch 57 Millionen sind, sich lieber in die Stadt begeben werden, ist erst einmal nichts Negatives. Dass es dann weniger Jobs gibt, ist auch erst mal nicht schlimm, denn es gibt ja auch weniger Arbeitnehmer. Und eines dürfen wir auch nicht vergessen, Deutschland wird auch dann noch ein schönes Land sein, sodass wir viel Tourismus haben werden.
Es gibt also keinen Grund, warum Deutschland verarmen sollte. Sicherlich werden die Einnahmen sinken, aber auch die Ausgaben sinken und es wird neue Möglichkeiten geben, um Geld zu verdienen.
Vielleicht gibt es irgendwann keine „Deutschen“ mehr, aber das Gebiet der BRD wird auch nach uns besiedelt sein. Sich deswegen Sorgen zu machen ist also nicht notwendig und die Politik hat auch genügend Zeit, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Außerdem könnte sich die Lage auch dann schon wieder ändern, wenn es mehr Arbeit als Arbeitnehmer in Deutschland gibt, denn dann verbessern sich auch die Zukunftsaussichten und damit steigt eventuell auch die Bereitschaft, Kinder zu bekommen.