#DigitalLeben: Ausgrenzung aus der digitalen Bildung

Im Artikel „#DigitalLeben: Die neue Arbeitswelt“ schrieb ich letztens schon über das Barcamp der SPD und über die Veranstaltung zur Sharing Economy. Im selben Vortrag gab es eine interessante Wortmeldung, die ich aber aus dem Themenkomplex der Session etwas rauslösen möchte. Es ging um die digitale Ausgrenzung, hier konkret um die Ausgrenzung bei der Sharing Economy, aber ich finde, dass diese Ausgrenzung schon woanders ein Problem wird. Was ich jetzt nicht weiß, ist, ob in einer anderen Session über das gesprochen wurde, was ich hier jetzt niederschreibe, aber ich bin noch am sichten der anderen Blogbeiträge.

Ausgrenzung aus der digitalen Bildung

Das Internet ist ein riesiger Raum, in dem es massenhaft Wissen gibt. Das Problem: Nicht jeder Mensch hat Zugriff auf diese Wissenssammlung. Da hilft auch nicht der Hinweis, dass im Hartz4-Satz eine bestimmte Summe für diesen Bereich vorgesehen ist, denn dieses Geld muss meist in andere Dinge investiert werden – Lebensmittel zum Beispiel – und selbst wenn davon ein Telefonanschluss gezahlt wird, fehlt immer noch das Geld für einen Computer oder ein Tablet. Und nein, das gilt nicht nur für Erwerbslose, dieses Problem haben auch die Menschen im immer größer werdenden Niedriglohnbereich.

Es kommt also auch hier wieder zu einer Ausgrenzung von einkommensschwachen Familien und es trifft natürlich auch nicht nur die Kinder, denn Bildung ist inzwischen etwas, worauf ein lebenslanger Zugriff nötig ist. Schließlich lernen wir ein Leben lang und das Internet bietet inzwischen auch so viele Weiterbildungsangebote, sodass hier auch für Erwachsene ein Vorteil in Beruf entstehen kann, wenn sie Zugriff auf das Internet haben.

Es geht also auch bei der digitalen Bildung um Chancenungleichheit und hier müsste sich die SPD einmal überlegen, wie sie diese Chancenungleichheit beheben kann. Das ist für mich übrigens keine neue Erkenntnis, ich fordere schon lange, dass den Schülern aus einkommensschwachen Familien zumindest ein Tablet zur Verfügung gestellt wird, damit Diese Zugriff auf die digitalen Bildungsangebote haben. Und dabei geht es ja nicht nur um das reine Wissen, es geht ja auch für Schüler um die Möglichkeiten der Weiterbildung beziehungsweise um die Möglichkeit, sich zumindest die kostenlosen Nachhilfeangebote zu nutzen zu machen. Denn, und da sind wir wieder in der Offline-Welt, diese Nachhilfeangebote sind meist die Einzigen, die sich diese Schüler und Schülerinnen aus den einkommensschwachen Familien leisten können.

Und, was natürlich grundlegend ist, die Schulen müssen mit kostenlosen WLAN-Zugängen ausgestattet werden, die auch außerhalb der Schulzeiten von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden können. Denn ein Tablet allein nutzt nicht viel, solange es keinen Zugang zum Internet hat.

Die SPD ist jetzt gefordert, zumindest in der digitalen Bildung die Chancengleichheit zu ermöglichen, wenn diese schon in der Offline-Welt kaum umzusetzen ist. Ebenso ist sie gefordert, den Schülerinnen und Schülern durch Zuschüsse zu ermöglichen, auch kostenpflichtige Lernangebote im Internet zu nutzen – und hier auch endlich mal unabhängig von der Initiative der Eltern. Soll heißen, diese Zuschüsse müssen von den Jugendlichen selbst beantragt werden können, so viel Selbstständigkeit sollten wir ihnen zutrauen und notfalls könnten ja auch die Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen die Schüler und Schülerinnen unterstützen.

Um noch einmal auf den Zugang zurückzukommen. Herr Gabriel ist gerade dabei ein Gesetz auf den Weg zu bringen, dass es den Anbietern von Freifunknetzen fast unmöglich macht, dieses Angebot aufrecht zu erhalten. Dabei wären genau das die Zugänge, die auch einkommensschwachen Familien zur Verfügung stehen, weil sie nicht kommerziell- und somit kostenlos sind. Auch hier sollte die SPD noch einmal nachhaken, warum diesen Zugängen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, obwohl es diese Lösungsansätze sind, die es ermöglichen könnten, dass alle Menschen zumindest schon einmal einen Zugang zum Internet hätten.

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