Equal Pay Day: Männer und Frauen sind gleichberechtigt – zumindest laut dem Grundgesetz

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, so steht es in unserem Grundgesetz. Ebenso steht dort drin, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, was vom Gesetzgeber durchzusetzen ist. Dass dies lange Zeit in Deutschland nicht galt, sollte jeden bewusst sein. Es gab Zeiten in der jungen BRD, in denen Ehemänner das Recht hatten zu entscheiden, ob die Frau arbeiten gehen darf oder nicht. Die Frau musste damals ihren Ehemann um Erlaubnis bitten, was ein großer Widerspruch zur Verfassung war.

Heute gibt es diese Bevormundung durch den Ehemann zum Glück nicht mehr. Zu verdanken ist das den vielen Frauen, die in den 50igern und 60igern für ihre Rechte gekämpft haben. Und doch ist die Frau immer noch nicht gleichberechtigt, obwohl das genau so in unserem Grundgesetz steht. Immer noch verdienen Frauen weniger Geld, obwohl sie dasselbe Leisten wie ihre männliche Kollegen. Noch immer haben Frauen schlechtere Aufstiegschancen, obwohl sie dieselbe, bzw. eine bessere Qualifikation haben und noch immer sind Frauen dadurch benachteiligt, dass sie Kinder bekommen können.

Warum diese Ungerechtigkeiten durch den Gesetzgeber immer noch nicht beseitigt wurden, ist für mich ein Rätsel. Wenn Unternehmen nicht freiwillig dazu bereit sind, Frauen genauso zu bezahlen wie die männlichen Kollegen, dann muss eben ein gesetzlicher Zwang her. Natürlich muss dieser Zwang dann auch für die Frauen durchsetzbar sein, und zwar ohne langen Klageweg und die Angst, dass sie sich mit diesem Weg vielleicht ihre berufliche Zukunft verbaut.

Und es müssen endlich diese leidigen Geschlechterrollen überwunden werden, was wohl auch Aufgabe der Schulen ist. Denn auch das ist ein Weg, der die Frauen der Gleichberechtigung einen Schritt näher bringt. Bis dahin ist noch ein weiter Weg, und auch wenn die Politiker viel versprechen, in den letzten Jahrzehnten hat sich nicht wirklich viel getan, weswegen am heutigen Equal Pay Day wieder viele Menschen auf die Straße müssen, um diese Diskriminierung von Frauen endlich zu beenden. Frau Elke Ferner, die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, erklärt dazu Folgendes:

Bereits zum sechsten Mal gibt es in Deutschland den Equal Pay Day. Über 20 Prozent beträgt bei uns die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Das summiert sich im Laufe eines Arbeitslebens auf enorme Summen, die den Frauen an Einkommen und später an Rente fehlen. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit – das klingt einfach und ist doch im betrieblichen Alltag ein dickes Brett, das gebohrt werden muss.

Besonders hoch ist der „unbereinigte Gender Pay Gap“ in Westdeutschland mit 24 Prozent, in den neuen Ländern lag er nur bei 8 Prozent. Ursachen hierfür liegen unter anderem in weit verbreiteter Teilzeitbeschäftigung mit geringer Stundenzahl von Frauen und schlechteren Betreuungsangeboten für Kinder in den westdeutschen Bundesländern.

Es ist ein großer Erfolg, dass die SPD durchgesetzt hat, diese Ungerechtigkeit in der großen Koalition anzugehen und für Entgeltgleichheit zu sorgen. So besteht die Chance, dass wir endlich per Gesetz Lohngerechtigkeit herstellen. Transparenz und individuelle Auskunftsansprüche für die Beschäftigten sind maßgebliche Elemente. Unternehmen, Beschäftigte und Interessenvertretungen im Betrieb müssen Entgeltdiskriminierung dann, wenn sie bewiesen ist, beseitigen.

Nicht nur die SPD-Frauen, auch ihre Bündnispartnerinnen in Gewerkschaften, Frauenverbänden und Sozialverbänden, knüpfen große Erwartungen an dieses Gesetzesvorhaben. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig wird in Kürze Eckpunkte vorlegen.

Zusammen mit dem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro und einer Verbesserung der Tarifbindung sorgen wir so für bessere Bezahlung für Frauen.

Deshalb demonstrieren wir auch in diesem Jahr wieder am Equal Pay Day. Frauen wollen den ganzen Euro und nicht nur das Kleingeld.

Quelle: Pressemitteilung SPD

Hoffen wir, dass es nicht nur bei Worten bleibt, sondern das diesen auch bald Taten folgen. Im Interesse der Frauen hoffe ich natürlich, dass diese Taten nicht so aussehen wie beim Mindestlohn, denn dann könnte es noch Jahrzehnte dauern, bis Frauen wirklich gleichberechtigt sind in unserer Gesellschaft.

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