Google gegen das LSR – Bundesregierung gegen Google

Denkt die Bundesregierung eigentlich wirklich, dass sich niemand wehrt, gegen den sie Gesetze macht? Ist es wirklich so unglaublich, dass nicht jeder alles so hinnimmt, wie es die Regierung möchte? Der Eindruck könnte entstehen, wenn man die Reaktionen der Bundesregierung verfolgt, welche sich auf die Aktion von Google richten.

Was ist passiert?

Passiert ist eigentlich schon lange etwas. Das Leistungsschutzrecht (LSR), welches die Bundesregierung unbedingt einführen will, obwohl es kaum einer haben möchte. Das Gesetz also, welches Google dazu verdonnern möchte, an deutsche Verlage Geld zu zahlen, damit sie auf die Nachrichten dieser Verlage verlinken dürfen. Google soll also dafür zahlen, dass es Werbung für die Presseverlage macht und somit Besucher auf deren Webseiten bringt – wodurch dann die Pressverlage wieder Geld verdienen könnten.

Die Verlage, vor allem Springer, sehen das natürlich anders. Hier wird argumentiert, dass Google mit seinem News-Portal eine Menge Geld verdient und dass sie dafür die Leistungen der Verlage missbrauchen. Kurz gesagt, die Verlage wollen auch Geld und dagegen setzt sich Google jetzt zur Wehr.

Google informiert über das Gesetz und setzt sich zur Wehr.

Google möchte kein Geld dafür bezahlen, dass es kostenlose Werbung für die Presseverlage macht. Meiner Meinung nach hat Google damit auch recht, denn die Verlage profitieren durch diese Werbung, sie bekommen Besucher, die sie sonst nicht hätten und mit diesen Besuchern können die Verlage Geld verdienen. Dass das natürlich nicht so einfach ist, weiß jeder, der eine eigene Webseite betreibt, aber dafür kann Google ja nichts.
Die Bundesregierung sieht das anders, was kein Wunder ist, denn die Lobbygruppen haben hier sehr gute Arbeit geleistet. Sie ist ebenso der Meinung, dass die Verlage ihr Geld von Google bekommen müssen, denn Google nutzt nun einmal die Leistungen der Verlage, indem es kurze Textauszüge und die Überschriften in ihrem News-Portal anbietet, welche dann auf die Seiten der Verlage verlinken. Das bringt Besucher auf diese Seiten, wenn denn der News-Portal Nutzer diesen Artikel lesen möchte.

Allerdings könnten die Verlage dagegen etwas machen, indem sie die Google-Bots von ihrer Seite verbannen, was nicht einmal 5 Minuten dauert. Daran haben die Verlage aber auch kein Interesse, denn die meisten Besucher kommen eben von Google. Schließen sie ihren Content also aus, brechen auch die Besucherzahlen ein und somit auch die Einnahmen, welche die Verlage durch diese Besucher erzielen könnten.

Kommt das LSR, wird Google seinerseits die Angebote der Verlage aus dem Index verbannen, denn Google wird für kostenlose Werbung nicht bezahlen. Das schädigt nicht nur die Verlage, die dieses Gesetz ja unbedingt wollen, sondern auch die deutschen Internetnutzer, welche nicht mehr auf alle Informationen im Internet zugreifen können. Das LSR wird also dazu beitragen, dass die Informationsvielfalt im Internet nicht mehr gegeben ist, weil Google nicht mehr alle Informationen anbietet.

Außerdem sorgt das Gesetz für noch mehr Rechtsunsicherheit für viele andere aktive Internetnutzer. Denn zum Beispiel auch in Blogs wird gerne einmal auf Zeitungsartikel verlinkt, zusammen mit einem Textauszug. Hier ist dann die Frage, wann ist ein Blog gewerblich und ab wann muss der Blogger für diesen Link bezahlen? Ihr merkt schon, worauf das hinausläuft? Auch Blogger werden nicht mehr auf die Verlagsseiten verlinken, was wiederum weniger Besucher für die Verlage selbst bedeutet.

Ich hoffe, dass dieser Artikel jetzt nicht ganz verwirrend war, aber als Fazit lässt sich festhalten, dass Google eigentlich nur die Verlage vor einen großen Fehler bewahren möchte. Sie wehren sich gegen ein Gesetz, welches gegen das Unternehmen gerichtet ist und dazu hat Google alles recht der Welt. Und Google muss es ja auch tun, denn die Bundesregierung hört ja nicht auf die Bedenken, welche schon von sehr vielen Stellen an sie herangetragen wurden. Sie möchte unbedingt ein Gesetz durch den Bundestag bringen, welches kein Mensch braucht.

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